Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Erinnerung – Veranstaltung der weiterführenden Mindener Schulen zum Holocaustgedenktag

Anlässlich des Holocaustgedenktages gedachten heute in der Petrikirche sechs weiterführende Schulen an Mindener Opfer des Nationalsozialismus. Dieser Tag erinnert an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Soldaten am 27. Januar 1945, heute vor 80 Jahren.

Bei der Gedenkstunde trugen Schülerinnen und Schüler der drei Mindener Gymnasien sowie der KTG, der Waldorfschule und des Weser-Kollegs ihre selbst erarbeiteten Beiträge vor, dabei fanden neben jüdischen Opfern auch die Schicksale von verfolgten und ermordeten Sinti und Roma sowie homosexuellen Opfern Beachtung.

Nach einer musikalischen Eröffnung durch Mitglieder des JSO und Sängerinnen und Sänger vom Herder-Gymnasium unter der Leitung von Stefanie Grünreich und Nina Doormann begrüßte Emma Krüger aus der 10c die Anwesenden und verwies in ihrer eindrucksvollen Rede auf die Notwendigkeit, gerade mit Blick auf die Opfer der NS-Zeit sich auch heute einzusetzen gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus und für Freiheit und Frieden.

Frau Küppers nahm diesen Gedanken auf und betonte, dass diese Gedenkveranstaltung von Mindener Schulen bereits zum elften Mal durchgeführt und nur mithilfe des Engagements von Schülerinnen und Schülern und unterstützenden Lehrkräften ermöglicht wird.

Im Beitrag des Ratsgymnasiums gedachten Schülerinnen und Schüler der Gruppe Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage in Begleitung durch Tobias Oder an das Schicksal der Familie Nußbaum, indem Eva Bloech (10c), Tanay Eldeniz (10b) und Laura Witkowska (10c) einen fiktiven Briefwechsel zwischen dem Vater Robert und seinen Söhnen Heinrich und Günter Nußbaum vortrugen, den sie in Zusammenarbeit mit Emilia Bertus (10c), Jonna Brandhorst (10c), Maria Pierro (10d) und Jonna Schiebel (10a) geschrieben hatten. Die Söhne waren Schüler des Mindener Ratsgymnasiums, bis sie dieses aufgrund des Judentums ihres Vaters, eines ursprünglich angesehenen Mindener Arztes, verlassen mussten.

Allen Beiträgen war der Gedanke gemeinsam, dass das bloße Erinnern nicht genügt, sondern gemeinsame Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft auch das aktive Einschreiten gegen Hass und Diskriminierung bedeutet, was Erlens Klesniks vom Besselgymnasium in seiner Abschlussrede noch einmal besonders betonte.

Nach der Gedenkstunde in der Petrikirche wurde diesen und allen weiteren Opfern mit Reden, Blumen, Kerzen und Steinen am Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vor dem Mindener Stadttheater gedacht.

Die in der Gedenkveranstaltung vorgestellten Beiträge sind zusammen mit den Gedenkreden und weiteren Hinweisen auf einer TaskCard abrufbar, die unter folgenden Link oder dem QR-Code aufrufbar ist: Mindener Schulen zum Holocaustgedenktag 2025 .

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